Der Kolostuj-Brunnen

Objekt Nr. 22 | Kurpark, nahe der Straße U Císařských lázní, Teplice

Im Jahre 1862 feierten die Teplitzer den tausendeinhundertsten Jahrestag der legendären Auffindung der Heilquellen. Zur Erinnerung an dieses Jubiläum entwarf Ing. Adolf Siegmund diesen Brunnen, der noch heute den Kurpark schmückt. Er blieb uns jedoch nicht komplett erhalten: noch bis zum Krieg wurde er von einer Quellnymphe mit antiker Amphore gekrönt. Dieser Brunnen mit Schweineköpfchen erinnert an die zufällige Entdeckung der Quelle durch einen Schweinehirten.

Nach der mittelalterlichen Chronik des Václav Hájek aus Libočany von 1539 weidete hier ein Schweinhirt seine Herde. Eines der Schweinchen war schwächer als die anderen und humpelte für gewöhnlich der Herde hinterher. Bis auf einmal der Hirte bemerkte, dass dieses Schweinchen regelmäßig verschwand und schon nicht mehr humpelte. Er folgte dem Tier zu einer Stelle, wo aus der Erde heißer Dampf empor stieg. Die Nachricht von der heißen Heilquelle überbrachte er gleich seinem Herrn, dem Landedelmann Kolostuj aus Bílina. Es ist sein Verdienst, dass die Anwohner aus der Umgebung die Quelle zu Heilzwecken nutzen konnten.

In der ursprünglichen Version des Hájek fehlt allerdings eine Erwähnung der Schweinchen, diese kamen erst nach 1607 hinzu. Unter den Menschen leben viele Varianten dieser Legende, sicher ist jedoch, dass keine davon der Wahrheit entspricht. Die Heilquellen kannten und nutzten nachweislich bereits die Kelten. Die Jahreszahl 762 haben wir sicher einem Zufall zu verdanken.

Aufnahme: Der Kolostuj-Brunnen; 1:44, 1,59 MB; Drucken (PDF).

GPS: 50° 38' 23.283" N, 13° 49' 45.624" E

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