Objekt Nr. 19 | Havlíčkovy sady, Schönau
Dieses Gebäude steht auf dem Gipfel eines Felsvorsprungs, dem einstigen Mont de Ligne, der sich über dem Flößbachtal erhebt. Im 19. Jahrhundert stand hier ein romantischer Altan mit Spiegeln, später zu einem Ausflugslokal umgebaut. Es trug den Namen Pfefferbüchsel. Diese beliebte Gaststätte musste aber den ambitiösen Plänen der Schönauer Ratsherren weichen.
Auf dem heutigen Zeyer-Platz war 1877 der Bau der St. Elisabeth-Kirche beendet worden, unerlässlich für die Ernennung des Kurorts Schönau zur Stadt. Die Ratsherren wollten das steigende Prestige von Schönau noch erhöhen und entschieden deshalb 1875, auf dem Mont de Ligne ein neues, klassisches deutsches Gymnasium zu errichten, das bisher seinen Sitz in der Villa der heutigen Regionalbibliothek hatte. Im gleichen Jahr begannen die Geländeanpassungen, der gesamte Porphyrfelsen wurde bis zur heutigen Höhe abgetragen und 1893 und 1894 wurde das geplante Gebäude errichtet. Es kostete 95 000 Gulden; dieser „Palast“ begann im September 1894 seinen schulischen Betrieb.
Das Gebäude im Neorenaissance-Stil entwarf David Ferber. Neben der Synagoge und der St. Bartholomäus-Kirche wurde es sofort zur auffallenden Dominante der Stadt, vor allem wegen seines vierkantigen, 45 m hohen Turms. Der Turm diente nicht nur zur Schönheit: darin befand sich auch der sog. Karzer, ein Raum, in dem undisziplinierte Schüler eingeschlossen wurden. Seit 1953 siedelt in dem Gebäude die Handelsakademie Teplice.
Die Anhöhe Mont de Ligne biete auch heute noch eine einzigartige Aussicht. An der rechten Seite des Gebäudes ist sie frei zugänglich, und der Blick reicht von hier aus nach Schönau, über die ehemalige Stephanshöhe, jetzt Janáčkovy sady, nach Prosetice mit der Neubausiedlung bis hin zur Königshöhe, der heutigen Letná.
Aufnahme: Die Handelsakademie; 2:13, 2,04 MB; Drucken (PDF).
GPS: 50° 38' 24.413" N, 13° 50' 7.966" E