Objekt Nr. 14 | Zeyerovo náměstí, Schönau
Teplitz kann sich einer Reihe außerordentlicher Bauwerke rühmen, eines davon ist ohne Zweifel auch die Kirche zur Heiligen Elisabeth von Thüringen auf dem ehemaligen Kirchplatz in Schönau. Es handelt sich nämlich um eine der wenigen böhmischen Arbeiten des führenden österreichischen Architekten Heinrich von Ferstel, Erbauer der Votivkirche und des Universitätsgebäudes in Wien.
Es ist keineswegs verwunderlich, dass Ferstel diesen Auftrag annahm, obwohl so weit von der österreichischen Metropole entfernt. In der Zeit, als diese neugotische Kirche errichtet wurde, also in den Jahren 1864 bis 1877, waren nämlich die Schönauer Bäder sehr berühmt. Schönau existierte damals als selbständige Gemeinde. Die Ratsherrn bemühten sich um die Ernennung zur Stadt (darin lässt sich sicher auch ein gewisser Konkurrenzkampf mit Teplitz erkennen) – dazu gehörte allerdings der Bau einer katholischen Kirche. Den Plan unterstützte auch Fürst Edmund Clary-Aldringen, so dass dem nun nichts mehr im Wege stand, als am 18. November 1864 der Grundstein des zukünftigen Gotteshauses geweiht wurde. Eine Gedenktafel dieses Ereignisses lässt sich auch heute noch unter dem Treppenaufgang finden.
Zwar verzögerte sich der Kirchenbau wegen des preußisch-österreichischen Krieges, dennoch wurde er dreizehn Jahre später beendet und im Jahre 1877 eingeweiht.
Seinem Zwecke dient die Kirche auch heute noch. Sie ist eine der Kirchen des Teplitzer Dekanats, das seit 1990 unter Verwaltung der Gemeinde der Salesianer Don Boscos steht.
Über der kreisförmigen Rosette an der Frontseite der Kirche erkennen wir die Gestalt der Heiligen Elisabeth von Thüringen. Die Skulptur neben der Haupttreppe stellt den Heiligen Nepomuk dar; diese stand ursprünglich an der Straße von Teplitz nach Turn, dem jetzigen Trnovany.
Die Kirche ist in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Das Dekanat verwaltet in Teplice außer St. Elisabeth auch eine Reihe weiterer Kirchen, so dass die zur Rekonstruktion benötigten Mittel leider fehlen.
Aufnahme: St. Elisabeth-Kirche; 2:39, 2,4 MB; Drucken (PDF).
GPS: 50° 38' 32.589" N, 13° 50' 16.172" E