Objekt Nr. 12 | Kreuzung der Straßen ul. Josefa Suka und Novákova, Schönau
Botanische Gärten waren im 19. Jahrhundert, was den Stolz seiner Gründer und Mäzene und gleichzeitig Orte von entfernten und exotischen Erkenntnissen betrifft, ein gewohnter Bestandteil bedeutenderer Städte. In Teplitz machte sich Fürst Clary-Aldringen um die Gründung eines solchen Gartens verdient. Das Gebäude trug damals die Bezeichnung Stadtgärtnerei und diente vor allem den Kureinrichtungen, zum Anbau von Schnittblumen oder zur Überwinterung von Palmen. Dank der Bemühungen von Frau Ing. Marie Sternthaler gelang es, im März 1975 die Gewächshäuser zu rekonstruieren und den Botanischen Garten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Jahre 2004 dann begann eine umfangreiche Rekonstruktion des Gartens, die alten Gewächshäuser wurden abgetragen und von Grund auf neu errichtet.
Der Botanische Garten nimmt gegenwärtig eine Fläche von zwei Hektar ein. Davon ist etwa die Hälfte den Außenexponaten gewidmet, die Gewächshäuser selbst nehmen eine Fläche von 2400 m2 ein. Über dem Eingang zum Innenbereich befindet sich eine Steinplastik des Maya-Gottes Yum Kaax, des Beschützers wild wachsender Pflanzen und wilder Tiere. Die Eingangshalle ist in Gestalt einer südasiatischen Pagode stilisiert, an deren Ausgestaltung sich Künstler aus Teplice beteiligten. Von hier aus können die Besucher ihren Weg in das Xerische Gewächshaus fortsetzen – mit Pflanzen, die dem trockenen Klima z.B. in Mexiko oder Südafrika angepasst sind. Eine Seltenheit ist die Vegetation der Insel Sokotra, die im Arabischen Meer zwischen Jemen und Somalia liegt. Im Tropenhaus begrüßt den Besucher ein tropischer Regenwald. Außer Pflanzen aus der ganzen Welt haben hier auch wunderhübsche Schildkröten und einige Terrarien und Aquarien ihren Platz: eines mit afrikanischen Chipoka-Maulbrütern, zwei asiatische (ein Terrarium davon vertritt das Meeresufer der Mangrovenwälder und ist mit Schlammspringern besetzt, im zweiten wohnen Labyrinthfische), und die letzten drei sind amerikanische Aquarien: sie stellen das „schwarze Amazonien“ vor, bewohnt von Skalaren, Neonfischen und Süßwasser-Rochen. Im Subtropischen Gewächshaus besuchen wir die Anden, den Himalaja und Neuseeland und eine kleine Ausstellung über die Entstehung der Braunkohle im Erzgebirgsvorland. Im Subtropischen Gewächshaus finden wir auch eine Exposition fleischfressender Pflanzen und eines der seltensten Ausstellungsstücke des ganzen Gartens: einen hundertjährigen afrikanischen Nadelbaum Afrocarpus gracilior. Ein lehrreicher Spaß, das sog. Kreuzworträtsel-Beet, ist insofern interessant, dass wir hier tatsächlich Pflanzen finden, deren Namen man aus Kreuzworträtseln kennt, unter denen wir uns aber bisher nichts Konkretes vorstellen konnten – Kola, Koka, Abaka, Balsa, Anona. Sie werden von Pflanzen ergänzt, die pharmazeutisch von Bedeutung sind.
Den Botanischen Garten können sie die ganze Woche, außer Montag, in den Wintermonaten von 9.00 bis 17.00 Uhr (also von Oktober bis April) ansonsten von 9.00 bis 18.00 Uhr (Mai bis September) besuchen.
Aufnahme: Der Botanische Garten; 3:36, 3,31 MB; Drucken (PDF).
GPS: 50° 38' 18.923" N, 13° 50' 31.774" E