Objekt Nr. 47 | Teplice
Teplitz hatte einst – wie jede mittelalterliche Stadt – seine Stadtmauern, die für gewöhnlich im Verlaufe des 19. Jahrhunderts abgerissen wurden. In Teplitz erinnern daran nur noch einige örtliche Bezeichnungen, wozu die bekannteste Gasse Am Graupnertor gehört.
Die Stadtbefestigung war im Falle von Teplitz nicht besonders massiv: es war eine etwa ein Meter starke Mauer, maximal 3 Meter hoch. Die Verbindung zur „Außenwelt“ erfolgte über vier Tore: nach Südost das Badetor, nach West das Schloss- oder Biliner Tor, nach Nordwest das Waldtor und nach Nordost das Graupner- oder auch Dresdener Tor.
Der heranwachsenden Stadt begann der von den Stadtmauern abgeschlossene Raum bald zu eng zu werden. Als erstes fiel das Badetor nach dem Brand von 1793, womit die Entwicklung des Badeplatzes ermöglicht wurde. Das Biliner Tor fiel 1810, das Graupnertor 16 Jahre später. Das letzte - das Waldtor wurde 1846 abgerissen. Das Biliner Tor gab dem Umbau des Beamtenhauses Raum. Anstelle des Graupnertors entstand der Rudolph-Platz, der nun von der Kreuzung am Theater-Platz ersetzt wird.
Die Graupnergasse, die einst das Graupnertor mit dem Marktplatz verband (heute Platz der Freiheit), war ein belebter Verkehrsweg sowohl im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als auch nach Aufhebung des Tores und Abriss der Stadtmauer. Gerade hier entstand im Jahre 1932 das erste Teplitzer Kaufhaus JEPA. Unter der Bezeichnung Krušnohor diente es bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Die Graupnergasse hat sich bis heute seine lebhafte Betriebsamkeit erhalten: sie ist eigentlich die einzige echte Fußgängerzone mit Café’s in der ganzen Stadt.
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