Hotel De Saxe

Objekt Nr. 37 | Masarykova třída 661, Teplice

Dieses Hotel auf der Straße Masarykova třída trägt die Bezeichnung „de Saxe“, also „von Sachsen“. Sein Name erinnert damit an eine Geschichte, die mit Teplitz verbunden ist.

Die Bezeichnung „de Saxe“ erhielt das Hotel nach dem sächsischen Prinzen Joseph Xavier Raphael Philipp Benno de Saxe. Dieser wurde im Jahre 1767 in Dresden geboren und war als Enkel des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. Joseph de Saxe der direkte Erbe des sächsischen Throns; er diente als Gardeoffizier unter Katharina der Großen. Schon bald aber geriet er mit Platon Alexandrowitsch Zubow in Streit, einem einflussreichen Liebhaber der Zarin. Joseph de Saxe wurde deshalb aus Russland ausgewiesen; damit endete allerdings diese Schicksalswende noch nicht. Im Juni 1802 begab sich der sächsische Adel nach Teplitz. Auf dem Wege aber traf er den Fürst Schtscherbakow, einen Freund von Platon Zubow. Die Vorstellung, dass sich beide Männer in einer Stadt aufhalten sollten, war zu beleidigend, und so forderte Schtscherbatow Joseph des Saxe zum Duell. Damals waren Duelle bereits nicht mehr gestattet und so trafen sich beide Männer heimlich an der abgelegenen Riesenburg bei Osek.

Beim Schusswechsel zielte Schtscherbakow besser und verletzte seinen Gegner tödlich. So endete auf tragische Weise das Leben Joseph de Saxes am 26. Juni 1802 in den armen seines Freundes Prince de Ligne. Auf dem ehemaligen Friedhof an der St. Peter und Pauls-Kirche in Osek steht bis heute der Empire-Grabstein in Gestalt einer Pyramide mit der lateinischen Inschrift: „Hier ruht Joseph de Saxe, Sohn des durchlauchtigsten Xaver, des königlichen Prinzen von Polen und Litauen, des sächsischen Herzogs; der beauftragte Stadthalter der beiden Könige Siziliens, Ritter des königlichen Ordens des Hl. Januaris und Hl. Josephs von Jerusalem verstarb auf seiner Reise zu den Teplitzer Quellen am 22. Juni 1802.“ „Le Chevalier des Saxe“ , der sächsischer Ritter, ist einer der wenigen dieses Geschlechts, der nicht in der Krypta der Dresdener Hofkirche, sondern in der Nähe von Teplitz seine letzte Ruhe fand.

Das ursprünglich klassizistische Gebäude des Teplitzer Hotels war architektonisch nicht sonderlich interessant. Eine Ausnahme ist sein Umbau in den 20er oder 30er Jahren des 20. Jahrhunderts nach einem Entwurf des Architekten Rudolf Bitzan, der auch Autor des gegenüber stehenden Kinos Olympia und des gegenwärtigen Teplitzer Theaters war. Die muskulösen, das Hauptgesims und den Giebel der Fassade tragenden Atlanten verraten, dass der Architekt Bitzan hier ein kleines Beispiel der deutschen Moderne in Teplitz hinterließ.

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