Hotel Neptun

Objekt Nr. 51 | Kreuzung der Straßen Pražská, Písečná, Mlýnská

An der Kreuzung am Scheideweg von Teplitz, Schönau und Prasseditz trafen nicht nur die Prager Straße und die Mühlstraße aufeinander, sondern auch zwei Bäche – der Flössbach, der aus Richtung Steinbad fließt, und der Mühlbach aus Richtung Kaiserbad. Beide Bäche, nun unterirdisch verlaufend, modellierten die markanten Dreierfelsen, hervorgehoben durch beliebte Aussichtspunkte. Eine Dominante dieser Kreuzung war seit 1841 das Hotel Neptun, benannt nach dem antiken Wassergott, weil es vom Flössbach und Mühlbach beidseitig umflossen wurde.

Seine Lage an dem belebten Weg von Dresden nach Prag sicherte ihm eine hohe Besucherrate. Außer Durchreisenden diente es aber auch den Teplitzern: sein großer Saal erlebte zahlreiche Bälle, Sitzungen der hiesigen Vereine und politischen Zusammenkünfte. In den Nachkriegsjahren versiegte hier das gesellschaftliche Leben, und in dem Hotel wurde die Musikschule untergebracht. Sein vornehmer Saal wurde zum Lagerplatz degradiert.

Das Hotel Neptun verschwand 1975 von der Kreuzung als eines der ersten Opfer des Abrisses der Sand- und Mühlstraße. Ganze Blöcke klassizistischer Gebäude mussten dem Bau der heutigen Siedlung Prosetice weichen. Und dennoch bleibt an das Hotel eine konkrete Erinnerung: ein alter Kastanienbaum aus dem Garten des Neptun steht noch heute an seinem Platz. Nur das Hotel in seiner Nachbarschaft wurde durch einen Betonneubau ersetzt.

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